BE 20 Bolbach
Kontakt
- Suisse Nais
- no-reply@suissenais.ch
- Samuel Schmutz
- samuel.schmutz@be.ch
- Tomas Durner
- tomas.durner@be.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 14.09.2010
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 31.10.2024
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
Repräsentativ für Murgang-Schutzwälder in der obermontanen Zone.
Nützt der Wald auf der Rutschfläche überhaupt etwas und wenn ja, wie sollte er aussehen?
Wie kann die Rutschaktivität / Anriss durch waldbauliche Massnahmen beeinflusst werden?
Wie wirkt sich der Wildeinfluss auf die zukünftige Baumartenzusammensetzung aus?
- Methoden Beobachtung bei Einrichtung
Pionierwaldverjüngung mit vor allem Weisserle. Darunter Fichten An- und Aufwuchs sowie verbissene Bergahornansamung, z.T. -anwuchs
im Wald: mehrschichtig bis stufig mit einzelnen Bah und Bu
auf der Rutschfläche: Weisserlendickung mit Fi/Bah Unterwuchs oder Offenfläche
Bestandesbeschreibung 14.09.2010
Bestandesbeschreibung 08.10.2019
Bestandesbeschreibung 31.10.2024
Bestandesentwicklung
Chronologie
14.09.2010: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Repräsentativ für Murgang-Schutzwälder in der obermontanen Zone.
Nützt der Wald auf der Rutschfläche überhaupt etwas und wenn ja, wie sollte er aussehen?
Wie kann die Rutschaktivität / Anriss durch waldbauliche Massnahmen beeinflusst werden?
Wie wirkt sich der Wildeinfluss auf die zukünftige Baumartenzusammensetzung aus?
Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung
Rutschfläche: vor 15 - 20 Jahre tiefgründige Rutschung
Methoden Beobachtung
Pionierwaldverjüngung mit vor allem Weisserle. Darunter Fichten An- und Aufwuchs sowie verbissene Bergahornansamung, z.T. -anwuchs
im Wald: mehrschichtig bis stufig mit einzelnen Bah und Bu
auf der Rutschfläche: Weisserlendickung mit Fi/Bah Unterwuchs oder Offenfläche
Formulare
08.10.2019: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Rutsch hat sich stabilisiert. Erlen auf Rutschfläche sind stark gewachsen. Bei F1 und F2 hat Holzschlag stattgefunden (OSW-Pflege Lawine ) stattgefunden.
Etappenziele mit Kontrollwerten:
sehr wenige unverbissene Weisstannen vorhanden
schwere Fichten wurden mit Holzschlag entfernt
momentan nicht erreicht, aber dank Holzschlag gute Voraussetzungen damit dies erreicht wird, auf Rutschung nur Fichte und Erle
Pläne/Karten/Skizzen
Formulare
Erkenntnisse
Dank dauernder Bestockung wurde Aktivität Rutschung verlangsamt und nicht erweitert. Keine schweren Bäume , sowie Struktur und Baumartenvielfalt mit dauernder Bestockung (idealer Schutzwald)
Dauernde Bestockung + Einbringung tiefwurzelnde Baumarten (Weisstanne sehr wertvoll), Ta nicht gepflanzt wie auf Formular 2 beschrieben
Wildeinfluss könnte zukünftig zu Entmischung der Verjüngung im Bereich Holzschlag führen
31.10.2024: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Eindruck insgesamt gut, allerdings infolge Wilddruck Baumartenvielfalt nicht so gut wie gewünscht. Bergahorn und Tanne fehlen, die Buche kommt langsam auf, Weisserle und Fichte dominieren den Bestand. Die Fichtenverjüngung braucht viel Zeit um dem Äser zu entwachsen und dann an Wuchsgeschwindigkeit zuzulegen.
Wildverbiss kritisch, zumindest Verzögerung des Anwuchsen und Entmischung. Bergahorn wird totverbissen, Tanne gegenüber der Zwischenbegehung schon nicht mehr aufzufinden.
Die Rutschungsaktivität und Intensität hat nachgelassen. Aber das gesamte Gebiet bleibt aktiv.
Erkenntnisse
Die Bewaldung verhindert oder reduziert die flachgründigen Rutschungen. Die Stabilisierung des Hangs wiederum führt zu einem verstärkten Aufkommen der Verjüngung. Der Wildeinfluss auf die zukünftige Baumartenzusammensetzung ist gross. Die Tanne und der Bergahorn könnten hier bei niedrigerem Wilddruck gut aufkommen.
Es gibt keine waldbaulichen Mittel gegen tiefgründige Rutschungen.
Die natürliche Wiederbewaldung von grösseren Rutschflächen funktioniert hier den Umständen entsprechend gut. Trotz der Bodenbewegung können Fichten und Weisserlen aufkommen und auch ins Baumholz wachsen (Fichte).
Leitfragen
Was ist gelungen? Was würden Sie gleich machen? Auch mit Klimawandel?
Als "Nullfläche" ist die zügige natürliche Bewaldung des Rutschkegels mit Weisserle und Fichte positiv einzuschätzen. Die natürlichen Prozesse auf der Fläche sind begrüssenswert.
Was ist nicht gelungen? Gibt es unerwartete/überraschende Ergebnisse?
Der Wilddruck ist eher noch gestiegen, Tanne und weitestgehend auch Bergahorn haben keine Chance aufzukommen. Im Westen des Rutschkegels wo schwere Fichten entnommen wurden kommt die Verjüngung nur sehr langsam auf. Auch die Fichte wird stark durch Wildverbiss beeinträchtigt. Die lokalen Wuchsbedingungen sind schon ohne Wildverbiss extrem (Gefälle, Flachgründigkeit, Wasserablauf), der Verbiss scheint aber trotzdem ein stark hindernder Faktor zu sein. Das nahezu vollständige Fehlen des Bergahorn im Stangenholz ist überraschend.
Bestätigen die Ergebnisse bisherige Erfahrungen / vorhandenes Wissen (Lehrmeinung)?
Ja. Der Nutzen der Bestockung ist primär bei flachgründigen Rutschungen vorhanden, tiefere Rutschungen können durch die vorhandene Bestockung kaum beeinflusst werden. Das entfernen schwerer Bäume sowie das "junghalten" des Bestandes durch frühzeitige Verjüngungseinleitung sind sinnvoll.
Können NaiS-Profile eingehalten werden? Oder liegen die Zielsetzungen jenseits des Machbaren?
Dauerhafte Bestockung kann im Flacheren Teil bzw. ohne grössere Rutschungen eingehalten werden. Das Aufkommen von Fichte und Weisserle gelingt auch mit aktuellem Wilddruck, bei der vermehrt aufkommenden Buche vermutlich auch. Im Sinne einer möglichst stabilen Bestockung wäre das aufkommen zumindest des Bergahorn und im Idealfall auch der Tanne wünschenswert. Dies wird aber nicht explizit vom NaiS gefordert.
Sollten Anpassungen der bisherigen waldbaulichen Praxis vorgenommen werden?
Keine.
Sollten neue Fragestellungen untersucht werden? Sogar neue Forschungsthemen?
Keine.
Klimawandel: Sind Anpassungen nötig? Welcher Standort erwartet? Welche Arten fördern?
Zukünftiger Standort mit Buchen, das gesamte Gebiet bleibt allerdings Extremstandort, Flachgründigkeit, Skelettanteil und Bewegung des Bodens sind zusätzlich zum Wildverbiss verjüngungshindernd. Das Aufkommen von Ahorn und eventuell zusätzlichen Pionierbaumarten wäre hinsichtlich Klimastabilität wünschenswert.
Weiteres Vorgehen
Mit niedriger Priorität weiterhin beobachten.
Formulare
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Kommentare
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